Behandlung von Fettstoffwechselstörungen, Lipidapherese
Ein wichtiger Risikofaktor für die Arteriosklerose und damit für Herzinfarkte, Schlaganfälle, Durchblutungsstörungen der Beine oder Nierenerkrankungen sind Störungen des Fettstoffwechsels. Oft kann durch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten oder durch die Behandlung mit Medikamenten eine Normalisierung erreicht werden.
Es gibt jedoch seltene, erbliche Störungen des Fettstoffwechsels, bei dem Blutfette wie das Lipoprotein(a), kurz Lp(a), oder das LDL-Cholesterin stark erhöht sind. In diesen Fällen ist das Risiko für Arteriosklerose besonders groß und die Folgeerkrankungen können besonders früh auftreten.
Wichtig ist hierbei zunächst eine konsequente Therapie der Blutfette mit Medikamenten, wobei mit Geduld jeweils die beste Therapie individuell für jeden Patienten gefunden werden muss. Hierbei stehen in jüngster Zeit auch neue Wirkstoffe zur Verfügung.
In seltenen Fällen reicht die medikamentöse Behandlung nicht aus. Dann können wir als spezialisierte lipidologische Praxis eine besondere Form der Blutwäsche, die Lipidapherese, durchführen.
Überregionales Lipidapherese-Zentrum
Als achtes Zentrum bundesweit sind wir von der Deutschen Gesellschaft zur Bekämpfung von Fettstoffwechselstörungen und ihrer Folgeerkrankungen (DGFF) als Lipid-Ambulanz zertifiziert.
Unsere Lipidapherese-Abteilung besteht seit über 20 Jahren und hat ein großes, überregionales Einzugsgebiet. Wir führen pro Jahr über 1800 Lipidapheresen durch und bieten dabei verschiedene Therapieformen. So können wir unseren Patientinnen und Patienten jeweils diejenige Methode anbieten, die für sie am besten geeignet und am verträglichsten ist.
Wann sollte Lp(a) bestimmt werden?
Die Empfehlungen zur Bestimmung von Lp(a) wurden 2016 von den Fachgesellschaften erweitert. Einen vollständigen Status der Blutfette inkl. Lp(a) bei einem Lipidologen sollten alle Patienten erheben lassen, bei denen es zu einem sogenannten kardiovaskulären Ereignis gekommen ist, also einem Herzinfarkt, einer Durchblutungsstörung des Beine (pAVK) oder einem Schlaganfall
- Ganz besonders wichtig ist dies bei Patienten, bei denen es vor dem 60. Lebensjahr zu einem solchen Ereignis gekommen ist
- Menschen deren Verwandte vor dem 60. Lebensjahr ein solches kardiovaskuläres Ereignis hatten
- Wenn die Engstellen schnell zunehmen (rasch progredient sind) oder besondere Formen haben (komplexe Morphologie), dann auch nach dem 60. Lebensjahr